Welchen Einfluss hat die Nutzung der sozialen Medien auf unsere mentale Gesundheit und auf was sollten Sie im Hinblick dessen bei Ihrer Marketingstrategie achten? All das erfahren Sie in diesem Blogbeitrag:
Der Einfluss sozialer Medien auf die mentale Gesundheit
Die Nutzung sozialer Medien hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Im Zuge dessen wurde auch der Zusammenhang der Menge des Konsums von Social Media und der Zustand mentaler Gesundheit in mehreren Studien untersucht. Diese kommen überwiegend zu dem Ergebnis, dass die Nutzung der sozialen Netzwerke die psychische Gesundheit negativ beeinflusst. Teilweise konnte sogar gezeigt werden, dass eine intensive Nutzung Depressionen begünstigen kann.
Einen Kausalzusammenhang konnte man allerdings noch nicht eindeutig ermitteln, da es sich hier um ein klassisches Henne und Ei Dilemma handelt.
Auf die psychische Gesundheit und Social Media bezogen bedeutet das:
Die Frage, ob Menschen, die viel Social Media konsumieren, depressiv werden oder depressive Menschen viel Social Media konsumieren, konnte noch nicht eindeutig geklärt werden.
Jedoch gibt es zwei Studien, die Hinweise dazu gefunden haben, dass eine starke Social Media Nutzung mit einem höheren Risiko für Depressionen einhergeht. So konnte beispielsweise eine Studie der Universitäten Arkanas und Pittsburgh zeigen, dass die Versuchsgruppe, die viel Social Media nutzte, ein 2,8 fach höheres Risiko hatte an Depressionen zu erkranken, als die Vergleichsgruppe, die wenig konsumierte.
Dies wurde auch von einer Langzeitstudie der Universität Montreal bestätigt. Hier wurden 4000 Jugendliche über ein Jahr begleitet. Mit dem Ergebnis, dass je mehr Zeit die Probanden in den sozialen Netzwerken verbrachten, desto stärkere depressive Symptome entwickelten sie.
Gründe für den negativen Einfluss mentaler Gesundheit
Es gibt mehrere Ursachen, die von Experten in Betracht gezogen werden:
- Der soziale Vergleich auf Social Media
“Wenn man sich mit anderen vergleicht, ist das der sichere Weg ins Unglück.” Diesen Satz haben Sie so oder in Abwandlungen sicherlich schon mal gehört und er hat einen wahren Kern. Denn auf der anderen Seite ist das Gras immer grüner, die Welt freundlicher und das Leben leichter. Das wird gerade dann noch verstärkt, wenn nur die schönen Seiten und glückliche und erfolgreichen Momente geteilt werden, die Gesichter durch Filter makellos sind und die Körper perfekt trainiert dank Photoshop. So sind die anderen Menschen, immer hübscher und deren Leben erstrebenswerter. Wenn man also ständig mit solchen unrealistischen Bildern konfrontiert wird, hat man fast keine andere Möglichkeit mehr als sich mit diesen unrealistischen Bildern, zu vergleichen, in denen das eigene Leben und man selbst zwangsläufig schlechter abschneidet. Und dieses ständige Gefühl schlechter zu sein als die anderen und im Leben versagt zu haben, hat natürlich auch einen negativen Einfluss auf die psychische Gesundheit der Nutzer.
2. Der Zeitaufwand
Die Rechnung ist leicht: Je mehr Zeit wir auf verschiedenen Social Media Plattformen verbringen, desto weniger Zeit bleibt uns zum Beispiel für Sport, kreative Projekte, ausreichend Schlaf, gesunder Ernährung oder um Freundschaften zu pflegen. Werden solche essenziellen menschliche Bedürfnisse vernachlässigt, wirkt sich das negativ auf unsere psychische Gesundheit aus.
3. Die Reizüberflutung
Das menschliche Gehirn hat nur eine begrenzte Kapazität für Reize, die gleichzeitig aufgenommen und verarbeitet werden können. Auf Social Media Plattformen wird diese Kapazität häufig überschritten und es kommt zu einer Reizüberflutung. Laut einer Studie der Universität Wien wird das vor allen Dingen durch audiovisuelle Reize, die überwiegend von Videoplattformen, wie beispielsweise YouTube, Twitch, TikTok oder mittlerweile auch Instagram, angeboten werden, begünstigt.
4. Die Sucht nach Likes
Mittlerweile ist es in der breiten Masse unserer Bevölkerung bekannt, dass für jeden Like, den wir für unsere Bilder bekommen, Glückshormone ausgeschüttet werden. Dieses Erlebnis möchte man natürlich wiederholen. Besonders dann, wenn das Leben aktuell wenig andere Quellen für diese bereithält. Wie es beispielsweise während den Lockdowns aufgrund der Corona Pandemie der Fall war. So kann schnell eine Sucht entstehen.
Ihre Rolle als Unternehmen im Bezug auf Mentale Gesundheit
Das bedeutet aber nicht, dass alles, was mit Social Media im Zusammenhang steht, schlecht ist. Die Intention, mit der Mark Zuckerberg damals Facebook gründete, war, dass die Menschen besseren Kontakt zueinander halten können und sich der Austausch verbessern lässt.
Wir alle haben auch heute noch die Kontrolle darüber, was wir posten und welche Message wir in die Welt hinaustragen. Hier haben wir 3 Tipps für Sie, wie Sie bei Ihrer Social Media Strategie die mentale Gesundheit Ihrer Follower und Kunden schützt oder sogar positiv beeinflusst:
Verstehen Sie das Bedürfnis nach positiven Nachrichten
Für viele Menschen ist Social Media nicht mehr nur ein Ort, um sich mit Freunden auszutauschen oder sich von Influencern entertainen zu lassen. Viele konsumieren hier mittlerweile auch ihre Nachrichten.
Hat man früher häufig um 20:00 mit der ganzen Familie die Tagesschau auf dem Fernseher gesehen, so versorgt diese nun auch über ihren Instagram ihre aktuell 4,1 Millionen Follower mehrmals täglich mit den aktuell wichtigsten Nachrichten. Dabei beherrschen meistens negative Schlagzeilen den Feed der Nutzer und das belastet die mentale Gesundheit der Follower.
Das ist Ihre Chance, einen Unterschied zu machen! Posten Sie auch positive Nachrichten. Dabei sollten Sie aktuelle Geschehnisse und Schlagzeilen zwar nicht aus den Augen verlieren. Aber versuchen Sie auch eine positive Wendung und positive Gesichtspunkte zu integrieren.
Bauen Sie eine unterstützende und inklusive Gemeinschaft auf
Wie wir oben schon beschrieben haben, ist der soziale Vergleich ein großer Punkt, der die mentale Gesundheit der Social Media Nutzer stark belastet. Wirken Sie dem entgegen, indem Sie eine Community auf Social Media aufbauen, die sich gegenseitig unterstützt und alle Bevölkerungsgruppen inkludiert.
Aber wie geht das?
Für den Aufbau einer Community gibt es mehrere Strategien:
Sie können beispielsweise damit anfangen, dass Sie User Generated Content teilen. Das bedeutet, dass Sie Beiträge, die von Menschen aus Ihrer Community erstellt wurden, auf Ihrem Kanal teilen. Somit schaffen Sie Platz für mehr Realität und Menschlichkeit. Sie teilen echte Erfahrungen und Geschichten inklusive Fehler, mit denen sich auch alle Ihre Follower identifizieren können.
Ziel dieser Vorgehensweise ist es, Menschen jeder Herkunft, Hautfarbe, Sexualität, usw. zu einem Raum zu geben und Natürlichkeit als das neue “Normal” zu etablieren.
Diese Strategie nutzt beispielsweise Milani Cosmetics. Sie teilen auf Ihrer Instagram Seite Follower und Influencer, die sich mit Ihren Produkten schminken. So zeigen Sie zunächst die ungeschminkten Gesichter und auch die Endergebnisse, die nicht von professionellen MakeUp Artists kreiert wurden.
Keinen Raum für Mobbing lassen
Eine unterstützende und positive Gemeinschaft aufzubauen, bedeutet auch die Mitglieder vor denjenigen zu schützen, die dieser nicht wohlwollend gegenüber gesinnt sind.
Durch den einfachen Zugang zu Social Media Plattformen und die meist fehlende Überprüfung der Identität, bieten die Sozialen Medien den idealen Ort, für Cybermobbing ohne das Gesicht zeigen zu müssen und auch in vielen Fällen ohne dafür belangt zu werden.
Die Opfer hingegen tragen aber in der Regel psychische Schäden davon, mit denen sie unter Umständen ihr Leben lang zu kämpfen haben.
Deswegen ist es besonders wichtig, dass Sie für Hass und Cybermobbing keinen Platz bieten. Melden und blockieren Sie die Nutzer, die Ihre Community angreifen und löschen Sie die Kommentare.
Dies trägt auch dazu bei, das Vertrauen Ihrer Community in Ihre Marke zu stärken.
Mentale Gesundheit offen ansprechen
Laut dem europäischen Bündnis für mentale Gesundheit leben alleine in Europa rund 150 Mio. Menschen, die an einer psychischen Erkrankung leiden. Auch wenn es in den letzten Jahren viel Aufklärungsarbeit gegeben hat, wird immer noch viel zu wenig über psychische Erkrankungen geredet, informiert und entstigmatisiert.
Unterbrechen Sie dieses Muster und sprechen Sie Erkrankungen offen an, teilen Sie Ressourcen mit Informationen über Krankheitsbilder und mit Kontaktdaten, wo sich Betroffene Hilfe suchen können.
Die Mitglieder Ihrer Community sollen erkennen, dass sie nicht alleine mit Ihren Problemen sind und dass es Angebote für Hilfe gibt.
Machen Sie einen positiven Unterschied in den sozialen Medien!
Social Media ist für uns alle tagtäglich präsent. Auch wenn die negativen Auswirkungen nicht zu ignorieren sind, werden Sie aktuell Ihre Zielgruppe hier finden. Daher empfehlen wir
Ihnen auch weiterhin hier Werbung zu schalten und Ihre eigenen Kanäle weiterhin zu pflegen. Lassen Sie dabei aber nicht außer Acht, dass jeder Ihrer Beiträge von Menschen empfangen und gelesen wird, deren Psyche davon entweder negativ oder positiv beeinflusst wird. Unterstützten Sie die seelische Gesundheit Ihrer Community aktiv durch Ihre Beiträge und hinterlassen Sie positive Eindrücke, die anschließend auch mit Ihrem Unternehmen und Ihrer Marke in Verbindung gebracht wird.
Sie sind sich nicht sicher, wie Sie das umsetzen können? Dann melden Sie sich gerne bei uns. Wir unterstützen Sie bei Ihrem Social Media Auftritt!